Die amerikanischen Jugendlichen mit ihren Leitern Cindy und Mike Eagan waren sich einig: „We do love Oberkirch.“ Schon beim Empfang an der Erwin-Braun-Halle am Sonntag wurden die Jugendlichen mit „extrem hoher Gastfreundschaft empfangen, ein spontanes Spalierstehen hatten sie noch nie erlebt“, resümierte Organisatorin Evi Dalichow, Bürgermeister Christoph Lipps und Rektor Werner Franz begrüßten die amerikanischen Gäste.
Am Montag war nach dem ersten Block, den die Schüler entweder im Unterricht oder bei einer Probe der Jungen Bühne zubrachten, Proben fürs Konzert angesagt – alle gastgebenden Schüler durften ihre Partner begleiten. Sowohl Konzert- wie Tourneevorbereitungen sind ausgesprochen fordernd: „Unsere Schüler sind schließlich Botschafter“ (Cindy Eagan). Sie müssen nicht nur ausgezeichnete Musiker zwischen 13-18 Jahren sein, sondern auch noch ganz andere Qualitäten mitbringen. Wer ausgewählt werden will, muss ein Interview bestehen, in dem seine Einstellung, sein Verhalten, sein Benehmen beurteilt werden. Danach kommt eine Woche intensiver Vorbereitung von jeweils 7.00 bis 21.30 Uhr. Die Vorbereitung findet nicht nur auf musikalischem Gebiet statt, sie lernen, wie man sich „irgendwo anders benimmt, was für Essen es geben kann, auf ihre Sachen aufzupassen, wie man mit Gasteltern kommuniziert und einiges mehr“, findet das Ehepaar Eagan wichtig.
Blue Lake International veranstaltet jeweils vier Camps je zwei Wochen im Sommer und da wird intensiv gefordert und gefördert. Zehn Konzerte geben die Musiker auf ihrer Europa-Tournee, die letzte findet in Amsterdam statt.
„Es war atemberaubend, was die Musiker am Montagabend in der Erwin-Braun-Halle geboten haben“, fand Stefan Kowalsky, der mit Evi Dalichow das Konzert moderierte (wir berichteten), bei dem in einem Mozart-Stück auch ein Teil ihres Kollegiums mitwirkte. Während des Konzertes wurden auch die beiden Stipendien – je eines für RSO und eines für HFG überreicht.
Am Dienstag war Besuch bei den Vogstbauernhöfen angesagt, besonders das Rodelprogramm traf auf Begeisterung der amerikanischen Besucher und die beiden Dirigenten erzielten nicht nur musikalische Rekorde, sondern brachen auch den Geschwindigkeitsrekord der Sommerrodelbahn.
Abends trafen sich Gäste und Gastgeber beim HFG, wo die Bigband des HFG unter Leitung von Andreas Rauber ein klasse Konzert gab – „diese Musiker hätte ich auch gerne mal bei uns“ begeisterte sich Mike Eagan.
„Ein fantastisches Projekt für beide Schulen und die amerikanischen Gäste“ war Kowalskys Resümee, als die Musiker am Dienstagvormittag zu ihrer letzten Station in Amsterdam aufbrachen und es Abschiedstränen auf beiden Seiten gab.
Text und Foto: Johanna Graupe