Oberkirch (Gj). Es sind in den wenigen Tagen des Aufenthaltes wirkliche Freundschaften entstanden – alle 19 Schülerinnen und Schüler wie auch die begleitenden Lehrerinnen wohnten bei Gasteltern.
Als Willi Stächele, damals Ko-Vorsitzender der Gemischten Kommission von Bulgarien und Baden-Württemberg, bei einer Sitzung in Russe war, lernte er bei dieser Gelegenheit die Schule kennen, die sicher eine zentrale Bedeutung in der Entwicklung deutsch-bulgarischer Beziehungen hat – und lud sie nach Baden-Württemberg ein. Inzwischen ist eine feste Partnerschaft zwischen der Realschule Oberkirch und dem Friedrich-Schiller-Gymnasium entstanden. Die bulgarischen Schüler, die ab der Grundschule Deutsch lernen, sind an Studien- und Ausbildungsplätzen in Deutschland oder Jobs bei deutschen Firmen in ihrem Heimatland interessiert. Wer nach Oberkirch reisen will, muss allerdings gute Noten haben und wird ausgewählt, auch wenn er die Reisekosten selbst tragen muss. Die RSO versuchte deshalb, die Kosten, die den Gästen in Deutschland entstanden, aufzufangen.
Der Verein „Gemeinsam aktiv“(Leitung Irene Höfele), die Stadt und die RSO sponserten die Fahrten während des Aufenthalts. Highlight für Gastgeber und Gäste war die Einladung in den Europapark, die durch Vermittlung von MdL Stächele zustande kam. Er besuchte die Schüler auch in der RSO und war von ihren Sprachkenntnissen beeindruckt. „Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum bringt Menschen zusammen. Ihr habt gute Möglichkeiten der Entwicklung, wenn deutsche Firmen in Bulgarien investieren, aber auch in Deutschland sind erfolgreiche Ausbildungen möglich“, ermunterte er sie, ihre Chancen wahrzunehmen.
Die wurden ihnen bei Edeka Südwest, Offenburg, einen Vormittag lang durch Thomas Jäger aufgezeigt: Sowohl Lehrlinge wir Studenten beschrieben ihre Ausbildungs- bzw. Studiengänge ausgesprochen interessant auf die Zielgruppe zugeschnitten. Infos zu Berufen im Touristikbereich gab es auch im Europapark durch den persönlichen Referenten von Roland Mack, Sebastian Klein.
OB Braun freute sich über die Bereitschaft, „über Grenzen zu gehen“ und die deutsche Sprache so intensiv zu lernen. Sein Dank galt dem Initiator Willi Stächele, den Oberkircher Gasteltern und der RSO. An die Jugendlichen richtete er den Appell: „Ihr seid die Meister der Zukunft. Europa ist es wert, dass ihr euch darum kümmert.“ Die Osterweiterung seit 2007 sieht er als Bereicherung: „Die Länder sind auf einem guten Weg“. OB Braun stellte die Selbstverwaltung vor und beantwortete zahlreiche Fragen, die die Schüler stellten. Eine Oberkirch-Rally, eine Wanderung zur Schauenburg ließ sie Oberkirch ganz real erfahren.
Ein gemeinsamer Abschluss mit Schülern, Gasteltern, Lehrern, bei dem die Bulgaren ihre Stadt Russe vorstellten, die Oberkircher einen filmischen Rückblick des Aufenthalts boten, setzte einen positiven Abschluss einer auf vielen Bereichen erfolgreichen Begegnung. „Nächstes Jahr am Schwarzen Meer“, wo man sich zu gemeinsamen Workshops trifft, war die Losung beim Abschied vergangene Woche, bei dem schon einige Tränchen verdrückt wurden – bis dahin werden die Kontakte vertieft.
Foto: Johanna Graupe