In den nächsten Jahren werden die Themen Ausbildung, Studium und Weiterbildung zu einem zentralen Dreh- und Angelpunkt werden. In Oberkirch ist inzwischen in regionales Netzwerk der Berufsinformation etabliert, das Ausbilder und weiterführende Schulen sehr hoch einschätzen. Renchtäler Firmen schätzen sehr , dass die Ausstellung „regional und begrenzt“ ist und geben dieser regionalen Messe eine extrem hohe Bedeutung, weil sie „die Azubis ortsnah beziehen wollen.“ „Bei der riesigen Ausstellung in Offenburg hat man geringere Chancen für intensive persönliche Gespräche“, so Ulrich Schindler, Ausbilder bei PWO.
„Die Gespräche sind wirklich gut, generell kommen die Eltern mit, viele informieren sich und schauen, dass sie Praktika erhalten“(Bruno Männle, Elektro Schnurr). Und Infos gab es aus erster Hand. Die ausstellenden Betriebe, Institutionen und Schulen ließen sich Interessantes einfallen, um zukünftige Bewerber aus dem ganzen Renchtal zu interessieren und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Jens Boeuf, Ausbildungsleiter bei Ernst Umformtechnik, erklärte, dass sie über Kontakte, die jeweils bei der Berufsinofmesse zustande kommen, jedes Jahr sowohl Praktikenten wie Azubis erhalten.
Mit den Vertretern der Partnerschulen der RSO, Ernst Umformtechnik, August Köhler Papierfabrik AG und Konrektor Werner Franz unterhielt sich Willi Stächele, MdL, intensiver und war sich mit den Ausbildern einig: „Eine Schwächung des Niveaus bedeutet eine Schwächung der Wirtschaftskraft.“ Fragen über Aus- und Weiterbildung in den Firmen, Zusammensetzung der Azubis, der generellen Ausbildungssituation wurden erörtert. Lothar Bächle, Bereichsdirektor der Sparkasse Oberkirch sieht für die Schüler mit guten mittlere-Reife-Prüfungen Riesenchancen „bei den regionalen Mittelständlern, die auch global aufgestellt sind. Die Absolventen erhalten klasse Berufsausbildungen und Zugänge zu entsprechenden Studiengängen.“
Sehr professionell aufgestellt mit jungen Menschen, die ihre Berufe mit Enthusiasmus und Verve vertreten und die Vielfalt der Ausbildungsberufe demonstrieren: Neben gut aufbereitetem Anschauungsmaterial überzeugten sicher am meisten die jetzigen Azubis, die den „Newcomern“ von ihren Erfahrungen berichteten.
Alle Betriebe und Institutionen, die sich an dem Info-Tag vorstellten, haben Interesse an engagierten Nachwuchskräften, stellen dieses Jahr Azubis ein und konnten bei der Messe ihre Erfahrungen austauschen: Veranstaltungen wie diese sollen den Schülern dabei helfen, spätestens ein Jahr vor Schulabschluss eine möglichst konkrete Vorstellung von ihrer beruflichen Zukunft zu entwickeln. Das hat offensichtlich optimal funktioniert: „Die Jugendlichen waren sehr gut vorbereitet, informiert und fragten gezielt“, stellten die Ausbilder fest.
Organisator Stefan Cleiß, der die Berufsinfomesse, zum ersten Mal organisierte, resümierte: „Neben der großen Messe in Offenburg hat die Oberkircher Messe nicht nur eine Berechtigung, sie ist eine Notwendigkeit. Noch deutlicher muss im nächsten Jahr die Ausschilderung im Hauptgebäude werden. Etliche Firmen haben sich in diesem Jahr breiter aufgestellt, mehr Platz benötigt, deshalb stellten Firmen nicht nur im Gebäude II, sondern auch im Hauptgebäude aus.“
Text und Fotos: Johanna Graupe