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Premiere der Jungen Bühne war ein voller Erfolg  

In Mark Twains „Der Prinz und der Bettelknabe“ tauschen ein Betteljunge und der zukünftige
König Englands unfreiwillig die Rollen. Die Junge Bühne hat den Klassiker prächtig inszeniert.


Kleider machen Leute: Der Kleidungstausch hatte für Edward (Niklas Riepl) und Tom (Jakob Ganter) drastische Folgen. Sie lernten ganz andere Lebenswelten kennen.

Historische Kostüme, eine Verwechslungsgeschichte und jede Menge Sozialkritik: Die Junge Bühne der Realschule Oberkirch bringt im Jahr ihres 40. Bestehens einen Klassiker auf die Bühne. In Mark Twains „Der Prinz und der Bettelknabe“ tauschen ein Betteljunge und der zukünftige König Englands unfreiwillig die Rollen und lernen das Leben des anderen kennen. Das Stück spielt im 16. Jahrhundert
und ist doch immer noch aktuell. Am Donnerstagabend feierten die jungen Schauspieler Premiere im Garten des
freche hus. Wie sehr die Herkunft das Leben bestimmt, zeigt sich in Mark Twains Geschichte schon in der ersten Szene mit der Geburt der Protagonisten. Dreht Toms alkoholisierter Vater John, furchterregend verkörpert von Thomas Geiß, bei der Geburt seines Sohnes durch, weil er nun ein weiteres Maul zu stopfen hat, verkündet
König Heinrich VIII (Arthur Hilberer) stolz und von Beifall gekrönt die Geburt des Thronfolgers Edward. Dieser
Unterschied zieht sich nun fort: Jakob Ganter als Tom Canty wird zum Betteln gezwungen und von seinem Vater
misshandelt, während Niklas Riepl in seiner Rolle als Prinz Edward in der Sänfte durch die Lande getragen wird.
Als die beiden Jungen sich begegnen, tauschen sie für einen folgenreichen Moment die Kleidung, eigentlich nur,
um einmal zu erspüren, wie es sich so anfühlt in der Kleidung des anderen.

Die beiden Regisseure Stefan Kowalsky und Arthur Hilberer haben auf der Bühne zwei Welten entstehen lassen.
Links die des Hofes, farbenfroh und prächtig, rechts die der armen Leute, einfach, elend und laut. Dass zwei
Jungen, die sich doch äußerlich so ähnlich sehen, in zwei völlig unterschiedlichen Welten leben, zeigt
sich in ihrem Zusammentreffen. Der Prinz kann es kaum glauben, dass der Bettler mit seiner Familie in nur einem Zimmer lebt. „Und wo schlafen die Bediensteten?“, fragt er verdutzt. Mark Twain hat in sein Stück
viel Sozialkritik gepackt, die auch heute noch aktuell ist. Ausgrenzung, Ablehnung und Ungerechtigkeit sind
auch in unserer Zeit Themen, die bewegen. Das Stück jedoch verharrte nicht in der Tristesse, sondern bot auch
lustige Szenen. Viele Lacher erntete Jakob Ganter, als er in seiner neuen Rolle als künftiger König bei Hof zu
Tisch saß und ohne jede Tischmanieren seine Nudeln aß. Auch die Auftritte Niklas Riepls als falscher Betteljunge, der selbstbewusst behauptete, der künftige König zu sein, sorgten für Erheiterung.
80 Akteure auf und hinter der Bühne waren beteiligt, um den Klassiker Mark Twains aufzuführen. Rektor Werner Franz verglich die Theatergruppe bei seiner Begrüßung mit einem Uhrwerk, in dem große und kleine Rädchen ineinandergreifen. Bei der Jungen Bühne hat am Freitagabend jedes Rädchen bestens funktioniert.

Text Katharina Reich (ARZ) Foto: Carolin Grössl

Weitere Aufführungen:

Fr, 21.07. 17.00 Uhr

Sa, 22.07. 17.00 Uhr

So, 23.07. 10.30 Uhr und 18.00 Uhr

Tickets über das Bürgerbüro oder auf www.jungebuehne-oberkirch.de oder an der Tageskasse

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