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Nur die besten Schüler dürfen mitreisen – Geballtes Wirtschafts- und Schulprogramm in acht Tagen für deutschsprachige Schüler aus Bulgarien  

Acht Tage waren 25 Schüler/innen mit zwei Lehrkräften zu Gast an ihrer Partnerschule, der Realschule Oberkirch – und das mit einem umfangreichen Schul- und Wirtschaftsprogramm, Besuchen bei Firmen und Hochschulen, die ihnen berufliche Chancen und Studienmöglichkeiten aufzeigten.


(1.    Reihe von rechts) Rektor Werner Franz, Organisator Hans-Georg Waßmuth und Konrektor Christian Huber (2. Reihe v. rechts) verabschieden die bulgarischen Gäste mit den Austauschleiterinnen Raisa Petkova und Juliana Ivanova nach einem  achttägigen intensiven Studienaufenthalt.

Initiiert wurde er erste Besuch einer Gruppe von Willi Stächele, damals Wirtschaftsminister und Ko-Vorsitzender der Gemischten Kommission von Bulgarien und Baden-Württemberg. In Russe lernte er die Schiller-Schule kennen, die von Deutschen gegründet wurde, ab der Grundschule Deutsch unterrichtet und zum deutschen Abitur führt. Die Schule ist eine DSD-Schule, d.h. sie nimmt in ihrer „Leistungsklasse“ als einzige Schule in Bulgarien das deutsche Sprachdiplom ab, das zum Studium in Deutschland berechtigt -  viele Absolventen nehmen diese Chance wahr. Auch beim diesjährigen Besuch der Gymnasiasten aus Russe an der Donau – Klein-Wien genannt - vermittelte Stächele im Vorfeld Kontakte zur Wirtschaft, die extrem interessiert an gut ausgebildeten und vor allem perfekt Deutsch sprechenden Jugendlichen ist.  Er sieht „gute Möglichkeiten der Entwicklung, wenn deutsche Firmen in Bulgarien investieren, aber auch in Deutschland sind erfolgreiche Studiengänge und Ausbildungsmöglichkeiten möglich. Unsere Unternehmen richten aufgrund des hohen Ausbildungsbedarfs auch den Blick ins Ausland und suchen insbesondere gut ausgebildete Jugendliche, die hier eine duale Ausbildung oder ein duales Studium absolvieren, bevorzugt im technischen Bereich.“

Am Donnerstag waren die bulgarischen wie Oberkircher Schüler im Rathaus eingeladen, wo sie von  OB Braun zusammen mit Hermann Brüstle, Ulrich Reich,  Rektor Werner Franz und dem Organisator des Austausches, Hans-Georg Waßmuth begrüßt wurden. Braun legte ihnen die Chancen und Bedeutung eines geeinten Europas nahe: „Offene Grenzen, offener Güteraustausch, Schul- und Studienaustausch“– und  Absolventen des Schiller-Gymnasiums nehmen diese tatsächlich  wahr.

Die Möglichkeiten für Ausbildungen, Praktika und duale Studien wurden ihnen vier Tage lang auf recht spannende Weise bei sehr unterschiedlichen Firmen und Institutionen nahe gebracht. Das Ehepaar Schmiederer lud die bulgarischen Schüler zu einem Rundgang im Hotel „Dollenberg“ mit eingehender Information über Gastronomie-Berufe und zu einem zünftigen Abschluss in der „Renchtalhütte“ ein.  Volker Gmeiner führte die Schüler durch den Betrieb in Appenweier, der natürlich „versüßt“ wurde: Confiserie Gmeiner sucht Mitarbeiter und sucht auch speziell ehemalige Absolventen bzw. Austauschschüler des bulgarischen Schiller-Gymnasiums, die z.B. Praktika während des Studiums absolvieren. Über Elternkontakte fand nachmittags eine Besichtigung des Vincentiushauses durch Geschäftsführer Manfred Roth und Nico Rösch statt – interessant auch deshalb, weil das Haus Wohnmöglichkeiten für Praktika anbietet.

Das Wochenende war den Gastfamilien vorbehalten, die Ausflüge gingen von Straßburg über Freudenstadt bis zu Wanderungen im Schwarzwald: „Meine Familie ist die beste“, äußerte voll Begeisterung nicht Eugenia Mircheva. Und auch die Renchtäler Gasteltern äußerten sich sehr positiv über ihre Gäste, die fabelhaft Deutsch sprachen und sich auch in den Firmen und Institutionen sehr gut verständigen konnten.

Am Montag informierten sie sich in der Gewerbeakademie Offenburg, wo ihnen berufliche Möglichkeiten aufgezeigt wurden und nachmittags die Studienmöglichkeiten an der FH Offenburg.

Dass neben dem geballten Info-Programm der Spaß nicht zu kurz kam, sorgte die Einladung für die bulgarischen Gäste wie auch für die gastgebenden Schüler in den Europapark, wobei Personalchef Matthias  Kirch und Dr. Evgeniya Scherer sich den Fragen der jungen Besucher stellten und Infos gaben. Der Ortenaukreis unterhält seit 2011 bereits eine Partnerschaft mit der Region Vidin/Bulgarien und bietet mit dem Qualifizierungsprogramm „Jugend ohne Grenzen – Unsere gemeinsame Zukunft“ Praktika in Ortenauer Unternehmen an.

Schüler Arzu Mehmed war beeindruckt von den „sehr, sehr guten Arbeits- und Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten auf verschiedenen Gebieten in Deutschland “  und Hans-Georg Waßmuth, der den Austausch leitet, von den Anstrengungen der Firmen, aber auch von den Deutsch-Kenntnissen der bulgarischen Schüler: „Es war eine positive Erfahrung für die bulgarischen Jugendlichen , deutschen Alltag, aber auch für die jungen Gastgeber, die Aufnahmebereitschaft und das Interesse ihrer Partner zu erleben.“ Waßmuths Langzeitprojekt ist „Erasmus plus“, ein Austausch mit weiteren Schulen untereinander: „Es lohnt sich, Jugendliche verstehen sich hervorragend, sind auf einer Wellenlänge.“ Vorbereitet wird jetzt der Rücktausch 2019, der in einem Jugendcamp in Varna am Schwarzen Meer stattfindet.

Text und Foto: Johanna Graupe

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