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Starker Jahrgang: Für 138 Realschüler in fünf Klassen begannen am Mittwoch die schriftlichen Prüfungen   

138 Schüler werden an der Realschule Oberkirch in den drei Hauptfächern schriftlich geprüft.

Volle Konzentration bei 148 Oberkircher Realschülern am ersten Prüfungstag bei der vierstündigen Deutsch-Prüfung, der diese Woche noch die Mathe- und nächsten Dienstag die Englisch-Prüfung folgt.  

Prüfungszeit in der Realschule Oberkirch: Konrektor Franz hatte nach der Korrektur der letzten Deutsch-Klassenarbeit ein gutes Gefühl, was die Prüfung betrifft. Die kreative Aufgabe – ein Gespräch, in dem es darum geht, die „Geister der Vergangenheit“ zu bewältigen, wurde häufig gewählt und sie basiert auf dem Jugendbuch von Cornelia Franz „Ins Nordlicht blicken“ – inzwischen ein Spiegel-Bestseller. Es geht um den 17-jährigen Pakku, Sohn eines Deutschen und einer Inuk, die nach der Geburt starb. Der Junge wird von der deutschen Großmutter aufgezogen und kehrt nach deren Tod zum Vater nach Grönland zurück.  Der Roman ist die Geschichte über die Suche nach der wahren Identität, dem wahren Ich, verbunden mit Auswirkungen unseres heutigen Handelns auf das Weltklima. Pakku ist hin- und hergerissen zwischen dem grönländischen und dem deutschen Erbe, fühlt sich auf keiner Seite erwünscht – in Deutschland ist er durch seine Erscheinung ein Ausländer, auch wenn er die Sprache perfekt spricht.  Zunächst will er sich in Deutschland ein Leben aufbauen, kehrt dann aber doch wieder in seine alte Heimat zurück und wird mit einer alten Schuld konfrontiert. Die Autorin lässt die Ereignisse allerdings in der Zukunft spielen und verbindet damit Umweltproblematik: 2020 sind große Teile Asiens unter Wassermassen versunken, New York  2019 unter einer Flutwelle versunken. Die Auswirkungen des Klimawandels lassen sich nicht mehr leugnen: Was für Grönland einen Aufschwung bringt, bedeutet für andere den sicheren Ruin.

Das Rahmenthema, das ebenfalls langfristig vorbereitet werden konnte, drehte sich um die Arbeitswelt. Die „jugendlichen Experten“ sollten einen Vertrag zu der kontroversen Thematik „Arbeiten um zu leben – leben um zu arbeiten?“ verfassen. Die Interpretationsaufgaben bezogen sich auf den inneren Monolog eines jungen Autofahrers, den eine Poetry Slam-Autorin schrieb, und einen Song von Andreas Bourani „Auf anderen Wegen“, der die Problematik des Auseinanderlebens aufzeigt.

„Auf Freitag werden wir nochmal viel lernen“, denn da müssen die mathematischen Nüsse in den Bereichen Algebra, Trigonometrie, Stereometrie, Sach- und Wahrscheinlichkeitsrechnen geknackt werden – allerdings schon gut vorbereitet durch die „Generalprobe“ während der Projektwoche.

 „Die Englisch-Prüfung am Dienstag kommender Woche  ist mit zwei Stunden deutlich kürzer, so dass man nicht diese lange Konzentrationsspanne braucht“, so der Tenor der Schüler. Und für die Englisch-Note konnte man ja auch schon gut vorarbeiten, denn 50% der englischen Prüfung fand  schon im November mit „Eurokom“- Kurzform für europäische Kommunikationsfähigkeit – statt. Dabei präsentierte jeder Schüler ein selbstgewähltes Thema – anschaulich präsentiert,  und in Gesprächen mussten die Schüler zeigen, dass sie in der Lage sind, Inhalte und Sachverhalte zu verstehen und weiterzugeben. Das mündliche Element  wird damit stärker betont, sodass Kommunikation im Unterricht stärker in den Vordergrund rückt – auch im schriftlichen Bereich. Grammatik wird nur  im Kontext bewertet, dafür stehen unterschiedliche Fertigkeiten – vom Info-Vermitteln bis zum kreativen Schreiben - im Fokus.

Die Lehrkräfte der Partnerrealschule, dieses Jahr die Realschule Wolfach, die ähnlich vielzügig wie die Oberkircher ist, übernehmen die Zweitkorrektur, die Schnitte beider Korrekturen ergeben die Prüfungsnote. Bewährt hat sich dabei das Treffen der Erst-und Zweitkorrektoren, die Lösungen, Probleme etc. im Vorfeld gemeinsam besprechen.

Die mündliche Prüfung hat das inzwischen gut eingeführte neue Gesicht bekommen. Während Wahlprüfungen in den Hauptfächern weiterhin möglich bleiben, gibt es  Prüfungen in den Nebenfächern nicht mehr, dafür gibt es die „Fächerübergreifende Kompetenzprüfung“: Zu Beginn des 10. Schuljahres wählten mindestens drei Schüler ein umfassendes Thema, das mindesten zwei Fächer abdeckt. In der Projektvorbereitung während des Schuljahres werden sie von zwei Lehrkräften betreut. Die Prüfung, die auch Präsentationstechniken umfasst, erfolgt am 23. und 24. Juni.

Text und Foto: Johanna Graupe

 

 

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