Ein Tag mit Persönlichkeitstrainer Christian Bischoff für Realschüler, ihre Eltern und Lehrkräfte mit zwei Vorträgen vormittags für die Unter-und Oberstufe und einer Abendveranstaltung für Eltern und das Kollegium der Realschule: Christian Bischoff war motivierend, überzeugend, unterhaltsam und authentisch – und das für über 1200 Zuhörer.
Schwarzes Polohemd und Hose, Turnschuhe, um die Stirn ein rotes Band mit seinem Namen, an die zwei Meter groß, sportlich durchtrainiert. Der Anschein trügt nicht: der als „Schülerflüsterer („Focus“) bekannte Motivationstrainer kommt vom Basketball. Mit 16 jüngster Basketballbundesligaspieler, mit 25 jüngster Basketballprofitrainer. Einer, dem immer alles zufiel?
Inzwischen ist der 36-Jährige einer der international meistgefragtesten Mentaltrainer und berät große Konzerne wie Siemens, Telekom, Bosch – daneben eben auch Schulen, Menschen am „oberen und unteren Ende der Karriereleiter“. Unter dem Titel „Mach den positiven Unterschied“ entwickelte Bischoff ein Persönlichkeitstraining für Jugendliche. Jenseits straffer Pläne und Noten will Bischoff Charaktereigenschaften vermitteln, die jungen Menschen dabei helfen sollen, ihre Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Kein Tschaka, „Du schaffst es“, sondern Inspiration, die bleibt, zwischenmenschliche Motivation. Komplexe Themen wie „Werte leben und erleben, Selbstvertrauen bekommen und weiter geben, greift er unterhaltsam altersgerecht, sehr emotional und interaktiv auf. Der jeweiligen Zielgruppe angepasst - mit der persönlichen Ansprache „du“, kein „ihr“- hilft er wirkungsvoll, den eigenen Weg zu finden, an sich zu glauben, Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Dabei ist er weder Einpeitscher, noch lehrt er mit erhobenem Zeigefinger. Er vermittelt soziales Miteinander, die Wichtigkeit, Disziplin zu haben, eigene Stärken zu finden und die Kraft des Lobes und der Anerkennung zu geben und zu spüren. Damit trifft er bei Jugendlichen und Erwachsenen einen Nerv: „Wann hast du das letzte Mal einem Freund gesagt, dass du ihn toll findest. Wann hast du einem anderen Menschen das letzte Mal von Herzen danke gesagt?“ fragt er Schüler und ausdrücklich auch die Lehrer. Bischoff hat einen roten Eimer und eine Schöpfkelle mitgebracht. So einen imaginären Behälter soll jeder täglich mit positiven Gedanken und Tagen füllen: „Jeder braucht ein positives Feedback“.
„Erfolg ist zu 20% Fachwissen und 80% Umgang mit Mitmenschen“ zitiert er einen alten Lehrer. Also fordert er: „Geht auf andere zu, schaut ihnen offen und direkt in die Augen. Wenn du nicht auf andere zugehst, geht auch niemand auf dich zu.“
Das Zwischenmenschliche ist eine Säule des Erfolgs, eine andere ist Disziplin. „Die Erfolgreichen haben ein Ziel.“ Sein Ex-Mitspieler Dirk Nowitzki war ein durchschnittlicher Spieler, bis er sich das Ziel „NBA“ setzte und fortan trainierte, trainierte…“Jeden Tag 15 Minuten mehr lernen – ohne irgendwelche mediale Ablenkung“ – und der bessere Abschluss sei zum Greifen nah.
Zwei Stunden jeweils hält Bischoff sein Publikum in Atem. Dann wird er nachdenklich. Die Schüler hören, dass er nicht nur der jüngste Bundesligaspieler war, sondern, dass seine Karriere auch mit 19 wegen Rückenproblemen zu Ende war. Sie hören, dass er nicht nur der jüngste Trainer, sondern auch der Jüngste war, der wieder geschasst wurde. Jetzt verstehen die Schüler auch sein Motto: „Gib niemals auf“. Die Begeisterung, das positive Feedback der Schüler war greifbar: „Ich habe viel gelernt, was mir im Leben weiterhelfen wird – und ich glaube, ich habe nicht als einzige die Halle mit einem guten Gefühl verlassen“ stellte die Neuntklässlerin Anika Birk fest.
„Standing Ovations“ gab es am Abend für den Persönlichkeitstrainer, dem es mit glänzender Rhetorik und der perfekten Mischung aus Information, Inspiration und Emotion gelang, Lebenseinstellungen für berufliche und private Fortentwicklung zu erläutern. Die Erwin-Braun-Halle war bis zum letzten Platz besetzt – vor allem, da viele Eltern von ihren Kindern zum Besuch motiviert wurden.
Text und Fotos: Johanna Graupe
|
"Christian Bischoff hat es geschafft, dass ihm zwei Mal 400 Kinder und Jugendliche 90 Minuten lang konzentriert zuhörten. Er hat mit einfachen Aussagen die jungen Menschen begeistert, vor allem war er ehrlich und authentisch. Selbst Jugendliche, die am Anfang im Zweifel über den Sinn der Veranstaltung waren, haben ihm gebannt zugehört und waren als erste auf der Bühne, um ihn zu umarmen. Nachdem der Elternbeirat, zusammen mit der Schulleitung der RSO diesen Tag nun seit einem halben Jahr plante und organisierte, freue ich mich riesig über viele glückliche, lachende und vor allem begeisterte Gesichter." Sibylle Hodapp, Elternbeiratsvorsitzende |
"Viele Schüler haben durch ihn mehr Selbstvertrauen bekommen und er hat uns an einem Beispiel gezeigt, dass man nie im Leben aufgeben, den Kopf hängen lassen soll. Mir hat er zugerufen und mir gesagt, dass ich mich gut konzentrieren kann. Er hat vielen geholfen, denke ich." Ismail Akbas
"Die lustige Art, wie er erzählt und uns miteinbezogen hat, hat mir gut gefallen. Ich habe viel gelernt, was mir im Leben weiterhelfen wird. Und ich glaube, ich habe nicht als einzige mit einem guten Gefühl die Halle verlassen." Anika Birk |