Das intensive Training an der Kletterwand in der Sporthalle sollte sich ausbezahlen. Die Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft Klettern unter der Leitung von Johannes Baßler, Stefan Kowalsky und Manfred Peter unternahmen endlich wieder den Abschluss auf die Steinseehütte.
Die Klettermannschaft der Realschule mit Bergführer Willi und der neuen Hüttenwirtsfamilie der Steinseehütte
Früh morgens starteten fünfzehn junge Bergsteigerinnen und Bergsteiger mit ihren drei Betreuern in Richtung Österreich. Nach einer mehrstündigen Autofahrt und der Überquerung des Arlbergpasses erreichte die Gruppe gegen Mittag die Alfuzalpe (1280m) oberhalb von Zams. Von nun an ging es zu Fuß und mit vollbepacktem Rucksack in vielen Serpentinen steil hinauf auf die Steinseehütte (2069m). Die Gruppe wurde von den neuen Hüttenwirtsleuten Manuela und Christoph herzlich empfangen. Von der Terrasse der Hütte aus genossen alle völlig erschöpft, aber überglücklich den Aufstieg geschafft zu haben, das Alpenpanorama.
Im Hintergrund der Gruppe erstreckt sich das Klettergebiet
In der Nacht zog eine Regenfront über die Hütte hinweg, so dass am Morgen der neue Bergführer Willi Kneringer mit der Gruppe eine kurze Einheit der alpinen Gegebenheiten auf der Hütte besprach, bevor man die Seilkommandos und das Abseilen im Gelände ausprobierte. Am Nachmittag wurden die geübten Inhalte nochmals in einem Klettergarten in die Praxis umgesetzt.
Jakob und Selina beim Sichern am Standplatz
Maximilian und Tamara im Klettergarten
Am nächsten Tag war Gipfeltag. Da fünfzehn Kletterer in einer alpinen Route ein erhöhtes Risiko darstellen, wurde die Gruppe geteilt. Die erste Gruppe machte sich mit dem Bergführer Willi und zwei Betreuern auf den Weg. Nach dem Aufstieg erreichte man den Einstieg des Spiehlerturms. In drei Seilschaften à 3 Kletterer pro Seilschaft starteten die Gipfelstürmer in die Tour. Sieben Seillängen mussten absolviert werden, wobei die Schlüsselstelle einen Schwierigkeitsgrad von IV- aufweist.
Gipfel des Spiehlerturm 2550m
Die zweite Gruppe startete zeitversetzt etwas später und kam zum Einstieg einer anderen Klettertour, die "Lange Kante". Diese wurde direkt in Angriff genommen, nachdem der Bergführer alle Kletterer vom Gipfel der ersten Tour über 60m abgelassen (siehe Foto) und anschließend sich selbst vom Spiehlerturm abgeseilt hatte, um zur zweiten Gruppen hinzustoßen zu können.
Schneller Abgang mit 60m ablassen vom Gipfel
Bei der Kletterroute „Lange Kante“ wurde am Ende nicht abgelassen, sondern alle Kletterer gingen durch eine Scharte einen Klettersteig hinab und anschließend zurück zur Hütte.
Letzte Seillänge auf der "Langen Kante"
Gipfelglück auf der Südwestlichen Parzinnspitze (2590m)
Die zweite Gruppe beim Abstieg
Am vorletzten Tag wagten sich einige Kletterer an einen höheren Schwierigkeitsgrad in einem Klettergarten, damit man noch mehr Erfahrung am Fels sammeln konnte. Nachdem alle die Routen bestiegen hatten, war die Freude groß, als der ein oder andere ein Bad im nahegelegenen Steinsee unternahm.
Wer wollte, konnte nach einer Kletterpartie luftige Höhen erleben...
...oder ein wahrlich cooles Bad genießen.
Der letzte Morgen auf der Hütte bestand aus Frühstück und Rucksack packen, ehe die acht Mädchen und sieben Jungen mit ihren Betreuern den Abstieg antraten. Bei der Alfuzalpe angekommen, stand nur noch die Rückfahrt nach Oberkirch auf dem Programm.
Text: Johannes Baßler Fotos: Johannes Baßler und Stefan Kowalsky