65 Mitwirkende bei Michael Endes Kampf gegen die Zeiträuber
Momo (Hanna Schmidt) setzt sich zur Wehr gegen die Macht der Grauen Herren (von links: Rijana Retsch, Cora Heizmann, Emma Himmelsbach, Anna Huber)
Momo (Hanna Schmidt) lebt alleine in einer Ruine am Rande der Stadt. Sie besitzt kaum materielle Dinge, doch von etwas hat sie besonders viel: Zeit. Diese teilt sie gerne mit ihren Freunden Beppo und Gigi. Die Menschen mögen Momo, denn sie kann ausgezeichnet zuhören. Bei ihr sind die Menschen glücklich, lachen und versöhnen sich. Doch eines Tages merkt Momo, dass niemand mehr zu ihr kommt. Ihre Freunde haben keine Zeit mehr. Tatsächlich hat niemand mehr Zeit für die anderen, Eltern kümmern sich nicht mehr um ihre Kinder.
Und Momo lernt das Geheimnis der hinterhältigen Grauen Herren: Die gespenstische Gesellschaft der grauen Herren veranlasst die Menschen, Zeit zu sparen, aber in Wirklichkeit stehlen sie den Menschen die ersparte Zeit und verbreiten Kälte in der Welt. Da entschließt sich Meister Hora, bei der Jungen Bühne ist es eine Maestra Hora (Frauke Baldus-Fleck) zum Eingreifen – mit der Hilfe des Mädchens Momo. Ganz allein macht sie sich auf eine gefährliche Reise zum Ursprung der Zeit. Mit Hilfe der Schildkröte Kassiopeia und Hora entschlüsselt Momo das Geheimnis der Zeit. Ob sie ihre Freunde und die Stadt retten kann?
Obwohl „Momo“ vor fast 50 Jahren erschien, hat die Erzählung von Michael Ende nichts von ihrer Aktualität verloren – im Gegenteil! Regisseur Kowalsky sieht dieses Stück aktueller denn je, denn „die Grauen Herren unserer Zeit rauben noch viel mehr Zeit. Momo, ein Mädchen am Rand der Gesellschaft, führt uns vor Augen, wie wichtig wirkliches Zuhören und echte Kommunikation ist. Unterhalten können wir uns auch mit der KI, aber ein echter Austausch, der unsere Seele berührt, findet nur statt, wenn wir uns Zeit für unsere Mitmenschen nehmen.“
Ein kleines Mädchen mit nichts als einem großen Herzen und einem wachen Blick für die Mitmenschen zeigt uns in unserer immer schneller werdenden Welt mit ihrer Flut von Informationen, digitaler Vernetzung und uneingeschränkter Mobilität, wie wichtig es ist, Zeit zu haben: für sich, seine Freunde und die Menschen um einen herum. „Spiele, lache, sei mit deinen Freunden zusammen, das macht das Leben wirklich schön“ (Baldus-Fleck), ist die Botschaft nicht nur für die jungen Zuschauer.
Weniger grau aber nicht weniger gespenstisch sind die KI-Puppen der grauen Herren, die die echten Freunde ersetzen sollen.
65 Mitwirkende sind auf und hinter der Bühne als Schauspieler und Schauspielerinnen, zum Teil mit Sologesang, im Bereich Technik, Kostüme, Maske in der Inszenierung von Stefan Kowalsky mit der Musik von Timo Riegelsberger.
Termine: Premiere der Freilichtaufführungen ist am 17. 7., weitere Termine: 19., 20., 26., 27. 7., jeweils 17.00 Uhr,25. 7., 19.00 Uhr und 27.7. 10.30 Uhr. Kartenvorverkauf beim Bürgerbüro der Stadt Oberkirch, Tel. 07802/82700 oder auf www.jungebuehne-oberkirch.de