Zehntklässler der Realschule Oberkirch besuchen die Gedenkstätte Natzweiler-Struthof
Fast auf den Tag genau 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof besuchten die Zehntklässler der Realschule mit ihren Geschichtslehrkräften das ehemalige Arbeitslager in den Hochvogesen. An der nationalen Gedenkstätte gedachten die Schülerinnen der unzähligen Opfer des Nationalsozialismus.
Blick auf das Lager mit dem Granitsteinbruch im Hintergrund
Von Mai 1941 bis November 1944 waren im Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und seinen Außenlagern 52 000 Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern interniert, davon starben 22 000 an den unmenschlichen Haftbedingungen, viele wurden ermordet. Grausame Berühmtheit erlangte das Konzentrationslager nicht zuletzt durch medizinische Versuche zu Fleck- und Gelbfieber sowie Gasversuche am Menschen.
Die Unmenschlichkeit des nationalsozialistischen Terrorregimes zeigte sich beim Rundgang durch das Areal des Lagers. Der Stacheldrahtzaun, die Wachtürme, die noch erhaltenen Baracken, der Appellplatz mit Galgen, der Gefängnistrakt, das Krematorium, die Gaskammer sowie die an den entsprechenden Orten vorgetragenen Schilderungen von Zeitzeugen ergaben ein erschütterndes Bild der Zustände im Lager.
Umso wichtiger fanden viele Schüler, dass sie den Ort sehen konnten, an dem so viele Menschen Leid durch die Nationalsozialisten erfahren mussten. Die Frage nach dem “Warum?”, beschäftigte sie nachhaltig. “Nie wieder darf so etwas geschehen”, so das einstimmige Credo.
Zehntklässler in der Todesschlucht. Im Hintergrund die Gedenkstätte der Helden und Märtyrer der Deportation.
Text und Fotos: Sarah Hohwieler