Zehntklässler besuchen Veranstaltung in der Schwarzwaldhalle Appenweier
Sie hat die Hölle von Auschwitz überlebt. Am vergangenen Montag teilte die 94jährige Eva Erben ihre Lebensgeschichte mit 1.100 Menschen, vorrangig Schülerinnen und Schüler, in der Schwarzwaldhalle in Appenweier. "Das ist heute das größte Klassenzimmer in Deutschland", sagte Gottfried Bühler von der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ), die die Veranstaltung zusammen mit der Schwarzwaldschule organisiert hatte. Gekommen waren auch alle fünf zehnten Klassen der Realschule Oberkirch, um der Zeitzeugin zuzuhören.
Eva Erben mit einer Schülergruppe der Realschule Oberkirch und Geschichtslehrerin Sarah Hohwieler
Eva Erben wurde 1930 in Prag geboren. Nach der Besetzung der damaligen Tschechoslowakei durch die Nationalsozialisten im Jahr 1939 verlor ihre jüdische Familie ihre ganze Existenz. 1941 wurde die Familie in das Ghetto nach Theresienstadt deportiert. Als Jugendliche erlebte sie die Hölle von Auschwitz. Von dort auf einen Todesmarsch geschickt, überlebte sie durch glückliche Umstände – als einzige ihrer Familie. Nach Kriegsende zog sie mit ihrem Mann, den sie im Ghetto in Theresienstadt kennengelernt hatte, nach Israel und gründete eine Familie. Auch heute lebt sie noch in der Stadt Aschkelon, 12 km vom Gaza-Streifen entfernt.
Für die Schülerinnen und Schüler brachte Eva Erben eine Botschaft mit: „Seid offen für Wissen! Ihr seid die Zukunft! Von euch muss die Wahrheit herauskommen!“. Sie ermutigte die jungen Menschen, Ja zum Leben zu sagen: „Jede Situation kann man überwinden!“. Mit dem Appell „Lebt euer Leben! Genießt es!“ verabschiedete sich Eva Erben. Sichtlich bewegt bedankten sich Schülerinnen und Schüler bei Eva Erben.
Text: Sarah Hohwieler Foto: Robin Braun