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Smartphones, soziale Netzwerke und Co.  

Rege Teilnahme bei Clemens Beisels Vortrag an der RSO

Sozialpädagoge und Medienexperte Clemens Beisel bei seinem Vortrag.

In seinem Vortrag “Smartphones, soziale Netzwerke und Co. Eine Herausforderung für die heutige Erziehung” macht Sozialpädagoge und Medienexperte Clemens Beisel deutlich, wie die Mediennutzung in der heutigen Zeit unkontrolliert geworden ist. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund, als er die anwesenden Eltern anspricht: “Wenn Sie das nicht mitkriegen, verändert sich Ihr Kind im Denken, Fühlen und Handeln.”

Beisel erzählt von sexualisierten Inhalten in WhatsApp-Klassenchats, von Schönheitsfiltern und Frauenfeindlichkeit auf Instagram und TikTok. "Jugendschutz existiert nicht auf sozialen Netzwerken”, so Beisel. Er kritisiert die Rücksichtslosigkeit der Apps, die auf Gewinnmaximierung aus seien und dies auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen austragen. Zum einen könne man unbegrenzt Zeit darin verbringen, zum anderen “zwingen sie auch zur täglichen Nutzung”. Als Beispiele führt Beisel Snapchat-Flammen für regelmäßige Interaktion miteinander an oder Videos, die nur 24 Stunden verfügbar sind. “Wie soll ein Kind da rauskommen, wenn es als Erwachsene schon schwierig genug ist?”, fragt er.

Eltern und Lehrkräfte hören interessiert Beisels Ausführungen zu.

“Eltern sollten ihren Kindern ein gutes Vorbild sein”, stellt Beisel klar. Dafür müssten sie auch Diskussionen und Streitigkeiten in Kauf nehmen. Klare Regeln seien für ihn, dass das Smartphone während der Hausaufgaben und der Schlafenszeit tabu ist. Und er gibt den Zuhörern einen weiteren Impuls mit: “Haben Sie auf einem Ferrari Autofahren gelernt?”. Das seien die neuesten Smartphone-Modelle, die man Kindern und Jugendlichen nicht unbedingt kaufen sollte. Ältere Geräte seien in der Nutzung deutlich unattraktiver. “Ein Kind braucht auch nicht sofort WhatsApp”, meint Beisel und TikTok sollten Eltern so lange wie möglich verbieten, denn das sei “die hinterhältigste App momentan”. Beisel appelliert an die Eltern, ihre Kinder in ihrer Mediennutzung zu unterstützen: “Es braucht Leitplanken, damit das Kind sicher fährt.” Damit meint er klare Regeln und Begleitung. Bei den Sechstklässlern der RSO, die er im Rahmen seines Workshops kennengelernt hat, scheine das der Fall zu sein. Ein großes Lob attestiert Beisel der Schule, die im Bereich Medienbildung sehr aktiv sei, was nicht zuletzt Lehrerin Conny Stehle zu verdanken ist.

Text und Fotos: Sarah Hohwieler

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